Stein in meiner Hand

Stein in meiner Hand, ich schau dich an.
Du bist einzigartig und doch einer unter vielen.
Ich kann dich begreifen und dich fühlen.

Ich kann deine Vielseitigkeit entdecken.
Ich erforsche deine verschiedenen Seiten und Eigenschaften.
Aus so mancher Perspektive siehst du so interessant aus.

Du hast immer eine Seite, die meinem Blick verborgen bleibt.
Du hast angenehme und unangenehme Seiten.

Du kannst durch deine Härte und Kantigkeit verletzen.
Du kannst Wärme aufnehmen, speichern und auch wieder abgeben.

Du nimmst mich aber nicht wahr.
Du weißt nichts von mir.
Du weißt nicht, dass ich dich umfasse und halte.
Du weißt nicht, dass meine Wärme dich erfüllt.

Doch ich kann dich begreifen,
von all deinen Seiten,
ich kenne dich.

Wie ähnlich bist du mir, du Stein.
Wie ich dich in meiner Hand halte, weiß ich mich von Gott gehalten.

Er hält mich in seiner Hand.
Er umfasst mich.
Er kennt mich, von all meinen Seiten.
Er kennt meine harten und rauen, wie auch glatten Seiten.
Er schenkt mir Wärme, und erfüllt mich mit seiner Liebe.
Ich kann das, was er mir schenkt, weiter geben.

Ich weiß nicht viel von ihm, ist er doch so viel größer als ich.
Manchmal ist er so unfassbar für mich, das ich nicht weiß ob er da ist.
Und doch bin ich geborgen in ihm.
Ich weiß mich gehalten, behütet und beschützt.

Lass mich ein Stein sein,
in Deiner Hand – Gott.

Ulrich Bohlken 18.10.2001

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